Archiv für das Jahr: 2016
Die kleine Referentin – Auflösung
/0 Kommentare/in Kinder/von Terri Frühling/Elke Punkt Fleisch
Der Uhu Wilhelm aus dem Linzer Zoo (das Kapperl ist übrigens ein Geschenk seines Paten Detlef Wimmer) hat den Übeltäter schon erspäht. Er überwacht die Ausführungen genau und straft jedes Versagen mit seinem bösen Blick, welcher dem eingekreisten Jungen schon schwer im Nacken sitzt.
Und, wie geht es unserem streichelverwöhnten Hund Robert Gilles, der uns durch jede Ausgabe begleitet? Bei soviel Leistungsdruck kann schon mal was in die Hose gehen. Na Namaste!
Die Kapu und andere mindere Brüder.
/0 Kommentare/in Kolumnen/von Die Schwarze DoktorelleGestern in der neuen Kapu-Bar. Wir sind seit dem Umbau zum ersten Mal dort, stellen fest, es schaut ein bisschen aus wie das Cafe Strom, wegen des Bodens, wegen der Holzmöbel, was weiß ich wegen was. Stell dir vor, es wären noch Pflanzen an der Decke, sagt eine von uns. Oder es wäre, wie im Cafe Strom, die Boltzmannformel an die Wand geschrieben (nur Insider wissen, dass es sich bei S = k log W um das geheime Betriebssystem der Stadtwerkstatt handelt). Das bringt uns mit ein paar Gedankensprüngen weiter auf die Idee: Überhaupt, wenn die Kapu-Bar eins zu eins dem Cafe Strom nachgebildet wäre, das wär’s eigentlich gewesen. Im Gleichen mal was komplett anderes kreieren! Und why not, es gibt immerhin den Künstler Thomas Demand, der aus der Erinnerung oder nach Fotografien Szenerien oder Orte im Original nachbaut, stellen wir fest.
Thomas Demand ist leider nicht für eine Befragung anwesend, dafür kommt der Sänger von Valina herein, und er stellt bei seinem Valina-Abschiedskonzert-Auftritt drei Tage später indirekt übrigens auch eine Verbindung zwischen den Lokalen her, indem er seine Lieblingsclubs der Stadt benennt, Stadtwerkstatt und Kapu – und wir sehen das, kurz gefasst, auf die Bars der beiden Häuser umgelegt, und falls Zweifel aufgetaucht sind, sowieso auch: Strom ist super, Kapu-Bar ist super. Und auch eh ganz anders, ja! – damit der Zeitsprung zurück zu diesem Abend. Die nächste, nennen wir es nassforsch: Celebrity, die an diesem Abend noch dazu unsere Nähe sucht: der gutgelaunte CEO vom NEXTCOMIC Festival. Um nicht vom Ewigselben des Ewiggestrigen zu reden, und weil es um die Nachbarschaften der Kapu geht, legen wir unseren Gesprächsfokus aber nicht auf den einen Nachbarn der Kapu, die Burschenschaft, sondern auf den anderen Nachbarn: die Kapuzinerkirche. Auch mal was anderes.
Wir erfahren Wunderliches: Die Innereien eines adeligen Theoretikers der Kriegskunst in der Gruft, mal ein black gospel chor, Flüchtlingsunterkunft im dazugehörigen Gebäude schon lange. Und dann erzählt der jetzt kopfschüttelnde Comicmann über die minderen Brüder der Kapuziner selbst, dass sie in ihrer traurigen Bescheidenheit nicht einmal zu merken scheinen, dass ihre Kirchturmuhr stehen geblieben ist. Was das für eine Kirche sein soll, die so etwas nicht bemerken will … eine Institution, die einst das Monopol auf die Zeit hatte, ergänzen und wiederholen wir eindringlich, will nicht bemerken, dass ihre Uhr stehen geblieben ist. Und er wieder: „Die Uhren bleiben stehen, die Bäume gehen ein, die Bienen suchen sich ein neues Volk, wirklich traurig“. Er oder die Kapu haben deshalb schon länger vor, den Brüdern einen Bausatz für eine Digitaluhr am Kirchenturm vor die Tür zu legen, sagt er! Ein schönes Projektvorhaben, auf jeden Fall wären wir für die Digitaluhr-Anzeige am Kirchenturm, bekräftigen wir! Wir kaprizieren uns auf die Frage, dass es interessant wäre zu wissen, wann genau diese Kirchturmuhr stehen geblieben ist, denn: Es stellt sich außerdem die viel radikalerer Frage, ob dieses Ignorieren der Zeit vielleicht nicht Verweigerung, stiller Protest der minderen Brüder zum Fortschritt selbst sei – denn das sichtbare Anbringen von Uhren auf weltlichen Gebäuden galt besonders in den dynamischen Zeiten der 1920er Jahre da oder dort als Zeichen für Fortschritt. Deshalb, um die neue Zeit und den Protest umfassender und aktueller einzuleiten, raten wir dann gleich zur Atomuhr, mit Digitalanzeige am Turm. Vielleicht bringt das ja besseren Fortschritt als den, der nach den 20er Jahren kam. Wir verzetteln uns etwas in allgemeineren Fragen zu Atomuhren, Relativität und Zeitsprüngen (zeitdilatations- und massenkontraktionsfrei? Superposition? Zuviel Mensch im technischen System?) um beim Hinausgehen aus der Kapu-Bar zu bemerken, dass die Kapuzinerbrüder zumindest nicht für billige Scherze zu haben sind – denn ihre Uhr steht immerhin nicht auf fünf vor zwölf, sondern ganz kryptisch genau auf Zwölf: Alpha gleich Omega, Anfang gleich Ende.
Wir warten also auf die Digitaluhr am Kirchenturm – als Kooperationsprojekt von Kapu und Kapuzinerkirche. Tourismusverwertbar, winwinwinwinwinwinwinwin-Situation garantiert. Oder auf eine neue Zeit. Oder konkreter: auf das NEXTCOMIC Festival, das unter anderem im März in der Kapu gespielt wird.
Gewinnfrage: Wer sind die beiden namenlosen Größen in der Kapu-Bar?
Namen mit dem Betreff „Kapu-Bar-Celebrities“ an diereferentin@servus.at schicken. Die ersten beiden ZusenderInnen gewinnen mit der richtigen Antwort je 25 Giblinge.
Theorie aufschnappen
/0 Kommentare/in Rubrik/von redUnablässig stellen die Menschen einen Schirm her, der ihnen Schutz bietet, auf dessen Unterseite sie ein Firmament zeichnen und ihre Konventionen und Meinungen schreiben; der Dichter, der Künstler aber macht einen Schlitz in diesen Schirm, er zerreißt sogar das Firmament, um ein wenig freies und windiges Chaos hereindringen zu lassen und in einem plötzlichen Lichtschein eine Vision zu rahmen, die durch den Schlitz erscheint.
Theorieeinsprengsel: Kunst beschäftigt sich mit Theorie. Theorie aufgeschnappt aus einer Aussendung von im_flieger. Titel der Veranstaltung, die bereits im Februar gelaufen ist: THE GLORIOUS WEIRDNESS OF ART & COSMIC: LIVE. Ein Abend von und mit Jack Hauser. Zitat von Deleuze / Guattari, Vom Chaos zum Gehirn.
Zwischenraum
/0 Kommentare/in Blick auf Linz/von Die Referentin
Die Arbeit „Zwischenraum“ beschäftigt sich mit institutionellen Räumen, die in Grenzbereichen errichtet werden. Die Grenze, an der wir nicht mehr hier und noch nicht dort sind, wird zum Ort der Sehnsucht, der Gefahr und der Verteidigung, der Fragen und der Konfrontation. Bereits 1993 in der O.K Projektwerkstatt von Anja Westerfrölke in Zusammenarbeit mit Betty Spackman entwickelt, kann diese Sechs-Monitor-Videoinstallation nun wieder aufgestellt werden. Die Künstlerin Anja Westerfrölke sucht diesbezüglich die Zusammenarbeit mit Initiativen und Institutionen, um die Arbeit zur Verfügung zu stellen und die aktuelle Diskussion zu unterstützen. Die Redaktion leitet Anfragen gerne weiter.
Mehr Infos:
www.anja.west.servus.at
fro.at/article.php?id=10229
Das Professionelle Publikum*
/0 Kommentare/in Termine/von Die ReferentinDie Redaktion bedankt sich für die Veranstaltungstipps des Professionellen Publikums dieser Ausgabe; namentlich bei: Erich Brandl, Lorenz Homolka, Katharina Kloibhofer, Stefan Messner, Petra Moser, Claudia Seigmann, Oona Valarie Serbest und Otto Tremetsberger.
* Das Professionelle Publikum ist eine pro Ausgabe wechselnde Gruppe an Personen aus Kunst und Kultur, die von der Redaktion eingeladen wird, für den jeweiligen Geltungszeitraum Veranstaltungsempfehlungen für unsere Leserinnen und Leser zu geben.
Erich Brandl
ist selbstständiger Medienberater in Linz und arbeitet seit 1997 für das StifterHaus.
Tipps:
Oscar Wilde „Der ideale Mann“
>Zwischen (W)ORTEN<: Mit Tendai Huchu und Thomas Baum
Lorenz Homolka
ist seit 2014 Mitinhaber der STURM UND DRANG GALERIE in Linz.
Tipps:
Zur Zeit zieht die Galerie um und wird sesshaft. Um aktuelle Informationen und Einladungen zu den STURM UND DRANG Partys zu bekommen, melde man sich beim Newsletter an unter www.sturm-drang.at
BestOff
Katharina Kloibhofer
(30) kommt aus der Technik, hat Kunst studiert und ist die Initiatorin von RAUMSCHIFF. Sie packt gerne Dinge an und scheut keine Herausforderung.
Tipps:
Eröffnung der Satelliten Ausstellung des NEXTCOMIC-Festival
Death-Café
Stefan Messner
ist Kulturarbeiter und Musiker, Mitglied bei Backlab und arbeitet im Programmkino Moviemento.
Tipps:
Los Feliz
Maja Osojnik
Petra Moser
ist Musikredakteurin bei Radio FRO, freischaffende Fotografin und aktiv im Künstler*innen Kollektiv Kompott. Aktuell arbeitet das Kollektiv an einem Projekt, das sich mit dem Kosovo beschäftigt. Aktuelle Termine bald auf kmptt.net
Tipps:
München Hip Hop Special mit Main Concept, Roger & Schu, Chill Ill
The Future Sound pres. Ritornell und Kaitlyn Aurelia Smith
Claudia Seigmann
Schauspielerin und Regisseurin, Obfrau von theaternyx* und Vorstandstätigkeit für IG freie Theaterarbeit, Wien.
Tipps:
Neben der aktuellen theaternyx* Produktion „Das wird mir alles nicht passieren. Wie bleibe ich FeministIn.“ (siehe Artikel), freue ich mich auf die nächste Premiere mit einem jungen, spielfreudigen Ensemble.
Moby Dick oder Der Wal frei nach Herman Melville
Close Up editta braun company & AyseDeniz (A)
Oona Valarie Serbest,
Künstlerin und Kulturtäterin; Initiatorin von Feminismus und Krawall und außerdem bei peligro.at und FIFTITU% aktiv.
Infos: www.peligro.at
Tipps:
Protestlabor DJ
Crossing Europe Filmfestival
Otto Tremetzberger.
Geboren 1974. Lebt und arbeitet in Linz. Autor. Publizist. Medienaktivist. Geschäftsführer „Freies Radio Freistadt“. Mitbegründer und kaufmännischer Geschäftsführer von DORF TV.
Tipps:
„Der Stachel im Fleisch – Politikgespräche mit Vorwärtsdrang“
experiment literatur Anna Weidenholzer & Jo Strauss
FASTEN(ER)BRECHEN Fuzzman and the Singing Rebels & Propella & Djs
Tipps von Die Referentin
Sara Ventroni – Landschaft und Literatur
Hommage an Eugenie Kain
Blurring Borders
Aktuelle Ausgabe
Die Referentin #31
März/April/Mai 2023
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Die nächste Ausgabe der Referentin erscheint am 2. Juni 2023
Beiträge
- Editorial
- In Cars We Trust
- 120 Jahre Kampf: Enthüllung eines Aufstands
- Arbeitstitel Trapped in the Playground
- Das mit dem großen Schornstein
- Diversität und Resilienz – Stifter als moderner Autor
- The Floor is Lava
- Kochen in der lokalen Medienlandschaft.
- Du hast Polizei, ich hab Freund*innen dabei
- Die kleine Referentin
- Mitleid für das digitale Baby
- Longing for Home, Schwabo
- Alles immer wieder anfangen
- Zum Rostigen Esel
- Das Professionelle Publikum
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