#WeTogether
Eine starke Frau brachte den Stein ins Rollen und nun wackeln die Berge im fernen Tirol sogar unter der Erde. Die Alpen-Helden waschen den ÖSV wahrlich nicht rein. Seinerzeitige Vertuschungsinterventionen der höchsten Politik und heutige VertuschungshilfeleisterInnen aus höchst amoralischem Regierungsumfeld tun nichts Gutes zur Sache. Eigentlich eine Staatsaffäre, trotzdem oder gerade deswegen (?!) wanderte die Berichterstattung nach Tag 1 der Enthüllungen in den Sportteil, zumindest auf derStandard.at.
Im Gegensatz zum ÖSV, der sich in seiner patriarchalischen Eitelkeit gekränkt fühlt und eine PR-Beraterin engagiert, oder dem aktuell Beschuldigten, der sich hinter einem windigen Anwalt im Selbstmitleid suhlt (O-Ton Charly Kahr: „Mir bleibt nix erspart“), geht Nicola Werdenigg, oben erwähnte starke Frau, einen anderen Weg und gründet #We Together, eine Initiative gegen Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt im Sport. Auf dieser Plattform finden Opfer Anlaufstellen und Interessierte Maßnahmen zur Prävention.
Dort macht sie aber auch öffentlich, dass die von politischer Seite angekündigte Studie „Sexualisierte Gewalt im Österreichischen Sport“, noch immer nicht in Auftrag ist und fordert eine rasche Umsetzung. In Österreich fehlen jegliche Zahlen zu Missbrauchsfällen im Sport. Mit der Prävention betraute das Sportministerium den hauseigenen Verein „100% Sport“, der ebenso eine Studie ankündigte und ebenso wenig beauftragte. Die ExpertInnen und Strukturen für einen Forschungsauftrag an der Sportuniversität in Wien sind vorhanden. Der politische Wille fehlt.
Auch wenn sexualisierte Gewalt gerade ein großes Thema in der Gesellschaft ist, sollte nicht darauf vergessen werden, dass die Schieflage zwischen den Geschlechtern in anderen Bereichen ebenso steil ist. In Österreich wird sich die schlechte Lage angesichts der konservativen Einstellung und Politik der Regierung, v. a. ihrer weiblichen RepräsentantInnen, noch weiter verschlimmern. Die Frauenangelegenheitsvertreterin findet, dass die Forderungen „30 h-Woche für alle“ und „flächendeckende 50% Geschlechterquote“ zu weit gehen. Ist ja wirklich unverschämt, dass 50% der Bevölkerung auch zu 50% repräsentiert sein will. Jetzt dürfen sie doch eh schon wählen, diese „Angelegenheiten“, was wollen sie denn noch alles?!
Für eine 50%-Frauenquote spricht vieles. Der Sport in Österreich ist eine von Männern dominierte Welt. Die gläserne Decke für Frauen hängt sehr tief, gleich über dem Ehrenamt. Frauen, obwohl oftmals die Fähigsten für einen Posten, werden aufs Abstellgleis gestellt und nicht berücksichtigt, könnten sie doch alte Strukturen aufbrechen und z. B. das Förderwesen transparenter und effizienter machen („Das geht wirklich zu weit“). Die Geschäftsführung der neu gegründeten Bundes Sport GmbH bilden zwei Männer. Sie verteilen 120 Millionen an Steuergeldern als Förderungen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Armin Assinger!!, was den dafür qualifiziert, weiß niemand. Neben zwei weiteren Männern aus der BSO findet sich dort überraschenderweise doch noch eine Frau, weisungsgebunden ans BM für Finanzen.
Wenn Männer in Gremien sich gegenseitig die Posten zuschieben, haben wir Frauen keine Chance. Wir kommen ohne Quote nicht in Entscheidungspositionen und der damit verbundenen Macht!! Und wir wollen Macht. Macht auf allen Ebenen.
Dass es bei Gleichstellung auch wirklich um Gleichstellung gehen kann, zeigte der norwegische Fußballverband und zahlt ab 2018 den Nationalteams der Frauen und Männer die gleichen Gehälter und Prämien. Die Männer, die nun etwas weniger bekommen, willigten nur unter der Bedingung ein, wenn die Frauen auch die gleichen Rechte bekämen (Arbeitsverhältnis). DAS ist gelebte Gleichstellung.
Tipp: Weltfrauentag am 8. März
Feminismus & Krawall
Am Weg zur Demo das Frauenvolksbegehren unterschreiben,
ab 15.30 h AEC-Platz,
17.00 h Aufbruch!
20.00 h im GFK-Central: WIR BLEIBEN. TANZEN GEGEN DAS VERSCHWINDEN
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