Früh. Kraut. Deal.

Der Dude kümmert sich wieder mal um Randgruppen. Also kulinarische oder präziser formuliert pflanzliche Randgruppen. Während aufgeregte HobbyköchInnen und saisonbewusste ProfessionistInnen sich im Spargel ergehen, Erdbeeren ohne Ende servieren, dem Rhabarber huldigen oder Löwenzahnsalat als heißen Scheiß abfeiern, erfreuen sich die wahren Genuss-SpezialistInnen am zarten Kraut. Genauer gesagt am Frühkraut, das ab Mai unsere Gaumen und unsere Herzen berührt. Zart im Geschmack, aber dennoch mit unverkennbarer Krautnote ausgestattet, bietet es eine mannigfaltige Varianz an Zubereitungsmethoden und Serviervorschlägen. Der Dude bietet hier drei seiner Rezeptfavoriten.

Frühkrautcoleslaw
Ingredienzien:
1 Frühkraut
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 große Karotten
5 EL Weißweinessig
5 EL Sauerrahm
5 EL Mayonnaise
½ Zitone Salz und Pfeffer
Frühkraut fein schneiden und Karotten fein hacheln, Frühlingszwiebel mit Messerrücken anklopfen und dann fein schneiden. Essig, Rahm mit Mayonnaise, Salz, Pfeffer und dem Saft einer halben Zitrone verrühren und mit Kraut- und Karottenstreifen sowie den feinen Frühlingszwiebeln vermengen. Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Pimp my slaw: Eine einfache, aber äußerst schmackhafte Variante erhält man durch Beimengen von 1 EL geröstetem Sesamöl, frischem Ingwer und schwarzem Sesam.

BBQ-Frühkraut
Ingredienzien:
1 Frühkraut
1 TL Pulver vom geräucherten Paprika
2 EL Öl mit möglichst neutralem Geschmack (Rapsöl, Sonnenblumenkernöl) Salz & Pfeffer
Frühkraut halbieren und mit der Schnittkante auf den Grill legen (alternativ Grillpfanne). Die Temperatur sollte zu Beginn nicht zu hoch sein, um das Kraut etwas anzugaren. Währenddessen Öl, Paprikapulver mit Salz und Pfeffer vermengen. Kraut 1x wenden und die Oberseite etwas angaren. Anschließend bei hoher Hitze die Unterseite anrösten. Dann vom Grill nehmen und mit der Ölmischung einpinseln. Fertig. Dazu frisches Roggenbrot und als Dip den Rest vom Öl-Paprikagemisch mit etwas Mayonnaise verrührt.

Flammkuchen mit Frühkraut und Nüssen
Ingredienzien:
750g Brotteig (idealweise der eigene Sauerteig)
1 Frühkraut
1 rote große Zwiebel
1 Becher Sauerrahm
3 El Olivenöl
1 Hand voll Nüsse (Walnüsse, Pekan …)
Salz und Pfeffer
Frühkraut fein schneiden, Zwiebel noch feiner schneiden und mit Salz, Pfeffer, 2 EL Öl vermengen und mindestens 1 Stunde ziehen lassen. Währenddessen Rahm mit 1 EL Öl und Salz/Pfeffer vermengen, Teig auf Blechgröße ausrollen, die Rahmgeschichte gleichmäßig auf dem Teig verteilen und mit der Kraut-Zwiebel-Mischung bedecken. Abschließend eine Handvoll Nüsse darauf verteilen und bei Umluft 180 Grad 10-15 Minuten backen.
Dieses Rezept als Verneigung vor den Gründerinnen der Donauwirtinnen in Linz/Urfahr. Diese haben damals mit Gespür und Witz den Flammkuchen auf die Karte gesetzt. Der vorhandene Pizzaofen wurde einer neuen, wunderbaren Verwendung zugeführt. Dass die Donauwirtinnen keine Innen mehr sind, ist schade. Aber was die Nachfolger als „Pizza“ anbieten, ist eine Schande. Wieder einmal: mit dem Strom geschwommen und dabei untergegangen.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert