PreisträgerInnen: Outstanding Artist Award: Fiftitu%

Grafik Oona Valarie Serbest

Grafik Oona Valarie Serbest

Seit zwei Jahrzehnten setzt sich der Verein Fiftitu für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen im Kunst- und Kulturbereich ein. Die Aktivitäten umfassen neben kultur- und frauenpolitischer Arbeit, regionaler, nationaler und internationaler Vernetzung und mannigfachen künstlerischen Projekten auch Beratung und Unterstützung.

Fiftitu wurde im November mit dem Outstanding Artist Award 2018 – Kulturinitiativen des Bundes, ausgezeichnet! Die Preisverleihung fand im Bundeskanzleramt statt, der Kunst- und Kulturminister überreichte die Preisurkunde. Mit dem Outstanding Artist Award wird in verschiedenen Kunstsparten eine Auszeichnung für herausragende Leistungen an Künstlerinnen und Künstler der jüngeren und mittleren Generation vergeben.

fiftitu.at

PreisträgerInnen: Käthe Leichter-Staatspreis: Gitti Vasicek

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Die Künstlerin, Aktivistin, Professorin für Zeitbasierte Medien am Institut für Medien der Kunstuniversität Linz, Gitti Vasicek, wurde Anfang Oktober 2018 mit dem Käthe Leichter-Staatspreis geehrt. Der Käthe Leichter-Staatspreis wird für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen verliehen.

Statt einer Rede hat Gitti Vasicek das Werk unbezahlte hausarbeit sprechen lassen: Diese 98 Gramm geschredderte Geldscheine entsprechen dem Wert eines mittleren Einkommens eines männlichen Erwerbstätigen in Österreich.
Das sind 3.068,– Euro.
Dies entspricht dem Betrag, den Menschen – zumeist Frauen – die Hausarbeit leisten, nicht bekommen.
Zulagen für Nacht- und Wochenenddienste bei Kinderbetreuung und der Mehraufwand an Hausarbeit bei Karriereaufstieg des Partners sind in dieser Summe nicht eingerechnet. Es leiten sich auch keine Pensionsansprüche ab. Dieses Objekt symbolisiert den Gegenwert monatlich geleisteter, unbezahlter Hausarbeit in Österreich.
Dieses Objekt steht für die Feminisierung von Armut, vor allem auch im Alter.

Bild einer Ausstellung

Bild Paul Kranzler und Andrew Phelps

Bild Paul Kranzler und Andrew Phelps


Paul Kranzler / Andrew Phelps: THE DRAKE EQUATION

In der Landesgalerie wurde Anfang November die Ausstellung „The Drake Equation“ eröffnet. Wir zitieren den Text zur Ausstellung: „In der National Radio Quiet Zone in West Virginia gibt es weder Handys noch Radios. Strahlenflüchtlinge, Astrophysiker und Bärenjäger treffen um das Green Bank Telescope aufeinander. In einer beeindruckenden Fotoserie porträtierten Paul Kranzler und Andrew Phelps eine außergewöhnliche Gegend und ihre BewohnerInnen.“
Diese Fotos sind bereits zu Beginn dieses Jahres als Buch „The Drake Equation“ erschienen. Anlässlich dessen hat Lisa Spalt bereits für die Referentin #12 ein Text zur Publikation von Paul Kranzler und Andrew Phelps verfasst.

 

Zum Referentinnen-Text von Lisa Spalt: playground233.servus.at/the-drake-equation

Ausstellung: „The Drake Equation“
Landesgalerie Linz
Noch bis 24. Februar 2019

PreisträgerInnen: Österreichischer Kunstpreis für Kulturinitiativen: Waschaecht

Foto KV waschaecht

Foto KV waschaecht

Bereits seit 1981 tritt der Welser Kulturverein Waschaecht als Veranstalter in den Bereichen Musik, Literatur und Kleinkunst in Erscheinung. Die Lust am Experiment und das Bedürfnis, sich jenseits ausgetretener Pfade zu bewegen, zeichnen den Verein seit jeher aus. Hauptveranstaltungsort ist der Alte Schlachthof, zu den bekanntesten Veranstaltungen zählen das internationale Musikfestival „music unlimited“ oder das im Vorjahr erstmals durchgeführte Art&Maker-Camp „Oktolog“.

Mit dem „Österreichischen Kunstpreis für Kulturinitiativen“ wird heuer dem Kulturverein eine besondere Auszeichnung zuteil – der überwiegend im Alten Schlachthof aktive Verein erhält die höchste in dieser Sparte vergebene Ehrung des Staates Österreich.

 

waschaecht.at

Song singt, was Sache ist …

Hinweis auf zwei Nummern von Notton: „Schlaft ein“ mit der Zeile „Würde ist antastbar, Leistung lohnt sich wieder …“ oder „Da Schnid“, einer Hommage an die Nine Inch Nails und ihr „Hurt“. In der Version von Notton heißt es: „Wos is aus mir worn, die große Freiheit und a miada König. I hobs Spüh valorn, doch eiche Regln san so gewöhnlich“. Direkter Dialekt, Herzensangelegenheit.

notton.at

Hybris sagt, was Sache ist …

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Aus der Arbeitsserie „Chimären“ von Lisa Spalt. Sein oder nicht sein.

Mediana nachhören

Die medienpolitische Konferenz #mediana18 fand am Pfingstwochenende statt und thematisierte den Medienwandel und die Bedeutung der Medien für den demokratischen Diskurs. Unter dem Titel „public open spaces“ beschäftige sich die Mediana in Form von Keynotes, Talks, Workshops und Podiumsdiskussionen mit der Medienlandschaft als Ganzes.

fro.at: „Mediana“
mediana.at

2 x 20 Jahre Jubiläumspublikation

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Die Linzer Kunstinitiative Time’s Up hat im Mai das 20-Jahre-Jubiläumsbuch Lückenhaft & Kryptisch veröffentlicht. Es handelt sich um ein reichhaltiges und ansprechend gemachtes Buch mit ausführlichem Bild- und Textmaterial sowie um eine Publikation, „die durch die Stimmen von (temporären) WegbegleiterInnen, (entfernten) BeobachterInnen und (kritischen) KennerInnen von Time’s Up die eigene Perspektive auf Time’s Up erweitert“, oder auch, „die versucht einen Einblick in das Wesen und die Ideen von Time’s Up zu geben“ (Zitate Time’s Up). Die Publikation inkludiert unter dem zweisprachigen Titel Lückenhaft & Kryptisch / Incomplete & Ambiguous deutsche und englische Texte und richtet seinen Blick, ebenso kryptisch formuliert, darauf, „dass Time’s Up zwischen 2016 & 2017 sein 20-jähriges Jubiläum feierte“. www.timesup.org/LK

roeda-book-20years-240x320-umschlag-768x1024Das Steyrer Veranstaltungshaus Röda hat unter dem Titel 20 JAHRE RÖDA. Und wie es dazu kam – ein Zwischenbericht bereits seit einigen Monaten seine Jubiläumspublikation lanciert. O-Ton des Röda zum Buch: „Am 28. November 1997 wurde das Röda mit allem nötigen Pomp eröffnet. Hier kriegt ihr die Story des Röda. Von den ersten Forderungen der Steyrer MusikerInnen, über die wilden Tage im Kaftwerk-Keller, eine Demo am Allerseelentag 1994, die Herbergssuche und schlussendlich 20 Jahre Röda-Betrieb. Garniert mit „Spots“ genannten Soloeinlagen, unzähligen Fotos, Plakaten, Programmauszügen und Zeitungsausschnitten. Quasi die Ursuppe.“
roeda.at/wo-gibts-denn-jetzt-das-buch

Die Referentin gratuliert und empfiehlt.

Amro nachbetrachten

Die 2018er-Ausgabe des Festivals AMRO – Art Meets Radical Openness mit dem diesjährigen Titel Unmapping Infrastructures beschäftigte sich Ende Mai mit der Idee des „Mappings“ als Prozess des Bewusstwerdens und der kritischen Auseinandersetzung mit der aktuellen Landschaft der technologischen Infrastrukturen. Themenbereiche der digitalen Geopolitik, alternativen Gestaltungsmethoden, aktivistischen Praktiken und autonomen Infrastrukturen wurden vorgestellt, diskutiert und vertieft.

www.radical-openness.org/en

Nachzusehen auf Dorf TV.

2 x dunkle Kunst im Netz

Zwei Empfehlungen der Redaktion:

Moor Mother, oder Moor Mother Goddess is ein experimentelles Musikprojekt von Camae Ayewa, eine Musikerin und Poetin aus Philadelphia. Ihre Arbeiten werden beschlagwortet mit „hardcore poetry“, „power electronics“, „slaveship punk“ und „protest music“. Ayewa bezeichnet sich als Afrofuturistin und ist Teil des Kollektivs Black Quantum Futurism.
www.youtube.com/watch?v=asYtTRfkbn8

 

Woyzek. Das Theater Basel beim Berliner Theatertreffen 2018. Verzweifelt, sinnsezierend, gnadenlos getrieben agieren die Darsteller im schwarzen Bühnenraum. Die Scheibe, auf der sie sich bewegen, dreht sich unaufhörlich. Die Welt als Maschine. Büchners Text in der Inszenierung von Ulrich Rasche, beindruckend die Komposition von Monika Roscher. In der 3Sat-Mediathek.
www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=73156