Kunst sagt …

Kunst und Gewalt sind aber nun ein klassischer Plot der Moderne, und von Anfang an lüstern miteinander verbandelt. Ebenso alt ist das Kokettieren des Künstlers mit der wirklichen Tat, die Ernst macht und ihm damit ein Entkommen aus Kunst- und Gedankenräumen ins wirkliche Leben ermöglicht.

Zitiert nach dem Film „Das Netz“ von Lutz Dammbeck, den wiederum Kathrin Stumreich im Zusammenhang mit der prämierten Arbeit „What would Ted Kaczynski’s daughter do …?“ auf kathrinstumreich.com zitiert.

Literatur sagt …

„… aber im Anfang“, sagst du, „war das Wort, und das Wort war eine Mordsgeschichte in einer dieser Umsonstzeitungen, die neuerdings die ganze Stadt bedecken. Ja, sie sind dafür gemacht, zu- und nicht aufzudecken, und siehe, das Wort wurde wahr.“

Zitat vom Beginn von „Die zwei Henriettas. Eine Odysse“ von Lisa Spalt.

Theorie sagt …

„Übergang oder Austausch müssen dann nach Umwegen oder paradoxen Verbindungen suchen, nach Korridoren, deren schräge Durchquerung nicht immer der exakten Identität der Dinge folgt.“

Wir zitieren „Die zwei Henriettas. Eine Odyssee“ von Lisa Spalt, die wiederum dieses Zitat von Michel Serres’ „Atlas“ ihrem neuen Buch vorangestellt hat.

Feminismus und Krawall

Fotos: Skizzen Ausstellungsbeitrag Feminismus und Krawall (f.u.k.) bei Kristallin#33 im Salzamt Linz

www.feminismus-krawall.at

Literatur sagt, was Sache ist

„Manchmal denkt er gar, aber darüber spricht er mit niemanden, dass das Gehirn der Menschen die Form der Wolken hat und dass demnach die Wolken gleichsam die Heimatstatt des himmlischen Denkens sind; oder aber, dass das Gehirn jene Wolke im Menschen ist, die ihn an den Himmel bindet. Manchmal träumt Goethe gar, dass das Denken selbst sich nicht, wie manche sagen, gleich einem steinernem Gebäude entwickelt, sondern vielmehr wie das Geäst der Wolken, das er so bewundert am immer neuen Himmel in Weimar.“

zitiert aus Claudia Nickls Diplomarbeit ∞ von 2012, die ihrerseits zitiert aus: Stéphane Audeguy, Der Herr der Wolken, Roman, 2006, S. 23

Poesie sagt, was Sache ist

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Von einem der vielseitigsten und wichtigsten Schreiber von Poesie, Neuen Texten und Prosa, zudem Veranstalter, Herausgeber und Verfasser von Texten zur Literaturwissenschaft, von Christian Steinbacher ist aktuell eine RAMPE erschienen. Der Band umfasst dieses Schaffen und ist zudem mit zahlreichen Abbildungen bestückt, die unter anderem auf Zusammenarbeiten mit Kunstschaffenden referieren.

Am Bild: Longboard von Arno Jungreithmeier mit Textstelle von Christian Steinbacher aus „HOFFEN AUF VERFRANSUNG“ (1997, in: der wandel motzt, 2000), Longboard-Experiment MKH Fabrik, Wels, Januar 2012

Poesie sagt, was Sache ist

Es ist später an diesem Tag im November 2015, aber es ist immer noch der 11. Juni 1902 respektive 2006, und es ist irgendwie schon wieder frühmorgens. Klick (dieses Mal) auf www.ghosttowns.com. Klasse. es werden heute 40 Gebäude in der neuen Stadt errichtet. Es gibt Reden, Wettkämpfe und Shows aller Art. Der Stadt wird eine ruhmreiche Zukunft prophezeit, man jubelt Visionen von Silberminen in den blauen Sommerhimmel.

Lisa Spalt, „Die 2 Henriettas“, in: Idiome Nr. 9 – Siehe Referentinnen-Tipp

Literatur sagt, was Sache ist

„Die Verweichlichung und Degenerierung der menschlichen Rasse ist auf ihre zunehmende Vorliebe für Interieurs und auf ihr schwindendes Interesse an der Kunst des Ausgehens und Draußenbleibens zurückzuführen. Dies wiederum ist das Resultat immer mehr um sich greifender Tätigkeiten wie Lesen, Schachspielen, Trinken, Ehe und dergleichen, von denen nur wenige unter freien Himmel ausgeübt werden können.“

De Selby, Golden Hours, 2. Band, S. 261, zit. nach: Flann O’Brien, Der dritte Polizist, S. 28 zit. nach: Peter Arlts angewandter Soziologie im öffentlichen Raum

www.peterarlt.com

Theorie aufschnappen

Wertvolle, wirklich bedeutende kulturelle Sachen bezeichnen eigentlich nichts – sie haben ihren eigenen Wert. Erst post factum wird ihnen die Fähigkeit zugedacht, das Andere der Kultur, das Unbewußte, das Unaussprechbare zu bezeichnen – was eigentlich schon ihrer Profanierung gleichkommt.

Zitat von Boris Groys. Unter anderem damit bewarb der Kunstraum Memphis die von Marian Luft, Michèle Pagel und Simon Reiman konzipierte Ausstellung „Sehnsucht ist heilbar / Sehnsucht ist unheilbar“, die bereits im April gezeigt wurde. Der Satz bleibt zeitlos.

Poesie sagt, was Sache ist

Ich sehe in den Spiegel und ich sehe nichts.

Diese Zeile, dieses Autograph ist im Lentos Kunstmuseum zu sehen – es stammt von Ernst Herbeck alias Alexander. Über Ernst Herbeck ist außerdem in Pamela Neuwirths Hörspieldokumentation „Lunatic“ zu hören, die im Juni in der Nacht auf Radio FRO ausgestrahlt wird. Siehe dazu die Tipps des Professionellen Publikums.