Editorial

In gewisser Weise geht’s in der Referentin #9 sehr geografisch zu: Über Memphis in Linz berichtet Ingo Leindecker, und damit über eine Initiative, die seit ihrem Initialstart 2009 ihren künstlerischen Blick ebenso in Linz sowie weit über die Linzer Stadtgrenzen schweifen lässt. Fast ein Must ist der Bericht über Time’s Up und ihre Lentos-Präsentation von Turnton, einer fiktiven Hafenstadt irgendwo in Europa – und für alle, die es noch immer nicht gehört haben: Time’s Up feiern heuer ihr 20jähriges Jubiläum. Time’s Up haben der Referentin einen Text zur Verfügung gestellt. Eine besondere Freude ist es uns, wenn uns im Zuge unserer Arbeit immer wieder besonders bewusst wird, wie viele großartige Kunstschaffende und Künstlerinnen hier arbeiten – deren Arbeit aber leider öffentlich relativ unbeachtet bleibt: In diesem Sinn begeben wir uns in die Terrae Incognitae von Terri Frühling und Sonja Meller – die natürlich so unbekannt gar nicht sind, eher angenehm spektakelfrei und von konstant hoher Qualität möchte man sagen. So hat Lisa Spalt über Sonja Meller einen erhellenden Text geschrieben, und mit kennerinnenhaften Kolleginnenblick hat sich Andrea Lehmann dem Werk Frühlings gewidmet. Von beiden sind im Herbst Arbeiten zu sehen. Und dass Terri Frühling mit ihrer Kollegin Elke Punkt Fleisch regelmäßig „Die kleine Referentin“, also die immer wieder gelobte Kinderseite der Referentin, gestaltet, dürfte unseren LeserInnen mittlerweile bekannt sein. Ein letzter, hier an dieser Stelle hervorgehobener Inhalt soll einem nicht nur geografischen, sondern in gewissem Sinn auch klimatischen Aspekt gewidmet sein: So ist in dieser Referentin nicht nur von Clemens Bauders und Rachel Leah Cohns künstlerischem Wüstentripp „Searching for A Fata Morgana“ in Katar zu lesen, sondern – hier der kühne Sprung zurück nach Linz – was deren Präsentationsraum Salzamt anbelangt, scheint es echt an der Zeit, dass hier positiv entschieden wird: Seitens Salzamt wurden alle geforderten Aufgaben erledigt! Bleibt uns nur, an dieser Stelle die übliche Empfehlung auszusprechen: Mögen die Leserinnen, die Leser selbst im Heft navigieren. Allerdings gilt hier eine letzte, kleine Empfehlung unseren Kolumnen, speziell unserem Gastro-Slow Dude. Suhlt er sich durchaus auch des Öfteren in seinen Genüssen und Lobeshymnen an die hiesige Gastronomie, hat er dieses Mal wieder seine bewährte Anti-I-Like-Keule ausgepackt. Am Ende, was immer wieder gesagt werden muss: Wir plädieren für eine offene Gesellschaft, eine freie Kunst und für eine Förderpolitik, die diesen Namen verdient – gerade für die Vereine und Initiativen, die hier die Kunst und Kultur vorantreiben, lange bevor sie im kulturellen Mainstream ankommen. Und, was wir auch noch gerne machen, und das durchaus in diesem Sinn: Wir bedanken uns – anlässlich seines baldigen Amtsrücktritts als Finanzreferent und Vizebürgermeister – bei Christian Forsterleitner, einen der Besten, den die Stadtpolitik je hatte.

Die Referentinnen-Redaktion, Tanja Brandmayr und Olivia Schütz

www.diereferentin.at

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