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Deutsche Textversion! (Englische Version: weiter unten)

Festival LINZ FMR – Alessio Chierico über Medienkunst und den Medienbegriff in der Post-Medien-Praxis. Der Autor meint: Kunst sollte sich immer in sozialen und kulturellen Praktiken entfalten, unabhängig von jedem Versuch der Kennzeichnung und Klassifizierung. Um relevante Entwicklungen zu erkennen, müssen wir müssen jedoch einige Etiketten verwenden.

Karl Philips – Periscope (2015)

Karl Philips – Periscope (2015)

Hier geht es um die Auseinandersetzung mit einigen der Fragen, die auftreten, wenn das Wort Medien mit dem Begriff Kunst in Verbindung gebracht wird – und wenn das Label Media Art mit dem Label Contemporary Art in Verbindung gebracht wird. Das Verhältnis zwischen dem, was diese beiden Labels repräsentieren, wurde im Laufe der Zeit ausführlich diskutiert, aber in letzter Zeit hat sich etwas geändert. Die Medienkunst schlägt neue Ansätze vor, während die Contemporary Art zu erkennen beginnt, dass unsere Welt von den neuesten Technologien irgendwie berührt wurde. In anderen Worten scheint es, dass jede künstlerische „Erschließung“ ausdrückt, dass unsere kulturelle, soziale und politische Erfahrung in hohem Maß von Technologien vermittelt wird. Aus diesem Grund mag Kunst, die eine Art Techno-Fetischismus feiert, begründet, aber fragwürdig sein. Die Kunst, die sich mit Auswirkungen der Medien auseinandersetzt, ist wünschenswert und sicher notwendig. Das Label Medienkunst wurde mehrfach kritisiert, was eine Ungreifbarkeit und Mehrdeutigkeit dieser Definition betrifft. (1) Dieser Begriff impliziert eine gewisse Beziehung zwischen Medien und Kunst, aber die Art und Weise, wie diese beiden Wörter verbunden sind, ist sehr verschwommen. Im Bewusstsein, uns auf eine zu starke Vereinfachung zubewegen, können wir diesen Aspekt aufzeigen, indem wir die folgenden Fragen stellen: Ist Medienkunst eine Art von Kunst, die mit Medien gemacht wird? Mit welchen Medien? Wenn Malerei ein Medium ist, ist sie dann auch Medienkunst? Sprechen wir über Medien, die mit Kunst gemacht sind? Das wäre eine interessante Erklärung, aber wie kann man dies dann als Kunstform an sich anerkennen? Vielleicht kommt die beste Antwort, wenn man das Wort Medien als Kommunikationsmittel definiert. In gewisser Weise kann dann alles als Medium betrachtet werden. (2) Darum kann auch diese Lösung nicht befriedigen: Wenn alles ein Medium sein kann, dann kann alles Medienkunst sein. Die Liste aller möglichen Fragen ist lang und Sie werden hier keine Antworten finden. Jeder, der in diesem kulturellen Feld tätig ist, hat seine eigene Meinung und jede dieser Meinungen scheint gleichermaßen vernünftig.

Die einzige Tatsache ist, dass es historische Gründe gibt, die die Community dazu gebracht haben, das Label Media Art zu übernehmen (neben vielen anderen ähnlichen Definitionen). Auf jeden Fall muss klar sein, dass die Infragestellung dieses Labels den Wert dessen, was in diesem Bereich produziert wird, nicht beeinflusst. Die vorangegangenen Fragen führen uns jedoch zu einer wichtigeren Frage, die den Angelpunkt der Missverständnisse aufdeckt, die das problematische Verhältnis zwischen Medienkunst und zeitgenössischer Kunst hervorrufen: Welche Rolle spielen Medien in der Kunst? In der Kunsttheorie konzentrierte sich eine der größten Diskussionen der letzten Jahrzehnte auf den Gegensatz von Moderne und Postmoderne. Im Zentrum dieses Gegensatzes steht (unter anderen Faktoren) die Rolle der Medien in der künstlerischen Produktion, also ihre Funktion bei der Bestimmung der Kunstsparten. Tatsächlich hat uns die lange akademische Tradition der Kunst – quasi den Avantgarden widerstehend – an die klassischen Kategorien gewöhnt, die die Kunstpraxis durch die Produktionsmittel differenzieren (historisch: Malerei, Skulptur usw….). In diesem Zusammenhang können wir sehen, dass Medienkunst per Definition von dieser Argumentation stark beeinflusst ist.

Wenn wir das Wort Medien also mit dem Kunstkontext in Beziehung setzen, müssen wir zuallererst bedenken, wie dieser Begriff verstanden werden kann. In der Tat ist es leicht, sich mit irreführenden Konnotationen zu beschäftigen, wenn das Wort Kunst auf das Wort Medien bezogen wird. Dies geschieht, weil es eine etymologische Mehrdeutigkeit des Begriffs Medium gibt. Es kann als ein Werkzeug angesehen werden, das Kommunikation vermittelt, aber es kann auch ein Werkzeug der künstlerischen Produktion definieren. Historisch gesehen können wir feststellen, dass dieses Wort im 17. Jahrhundert in englischer Sprache die Bedeutung des „Kommunikationskanals“ annahm. Während mit dem Jahr 1853 die Moderne Kunst entstand, und zu dieser Zeit erstmalig die Verwendung des Begriffs Medium verzeichnet wurdein Bezug auf die Mittel der künstlerischen Produktion. Dies erklärt, warum jede Verwendung des Wortes Medien im Kunstkontext oft mit der Idee der „künstlerischen Medien“, also mit dem Modernismus und der Idee der Mediumspezifität verbunden ist. Kurz gesagt, dieses letzte Konzept, formuliert vom Kunstkritiker Clement Greenberg, identifizierte das dominante Merkmal des Modernismus: eine Erforschung der spezifischen Ästhetik der künstlerischen Medien, um die Bedeutung der Kunst selbst neu zu definieren. Dementsprechend erkennt er, dass die Emanzipation der Kunst von dem Moment an stattfindet, in dem sie sich mit der Spezifität ihrer Medien zu befassen begann. (3) Wie auch immer, einige Ansätze von Avantgarden (z.B. Dada) und Post-Avantgarden durchkreuzen jedoch die Greenbergs Theorien und zeigen eine Inkompatibilität zwischen den Theorien der Moderne und der praxisorientierten Kunst. Im Wissen um diese Inkohärenzen begründet, unter anderen, Rosalind Krauss ihre These in der Definition des post-medialen Zustands als Status, den die Kunst erlangt hat, nachdem sie von den Zwängen der Konzeption künstlerischer Medien befreit wurde. (4) Mit diesem Paradigmenwechsel benannte die Medienkunst ihre Wurzeln und wurde sowohl zur Verewigung eines modernistischen Ausdrucks als auch zum Experimentierfeld für eine Postmedien-Praxis. Tatsächlich scheint die Medienkunst besonders durch das modernistische Paradigma der Medienspezifität konnotiert zu sein. In dieser, ihrer eigenen Definition und Unabhängigkeit wurde (neben des Vorwurfs des Formalismus) der Ausschluss aus der elitären Kunst begründet. Wie auch immer, die Allgegenwart und der zunehmende Einsatz neuer Technologien, die von den neuen Medien angetriebene Sprache, werden jedenfalls zu einem gemeinsamen Fachjargon in der Öffentlichkeit. Da dies weithin üblich geworden ist, wurden Ansätze, die traditionell zur Medienkunst gehörten, auch für die zeitgenössische Kunst zur brauchbarenPraxis.

Laut Rosalind Krauss verkündete das Aufkommen des Structural Film Movements in den 60er Jahren das Ende der Medienspezifität. Rosalind Krauss betrachtet Video unter Berücksichtigung einiger technischer Aspekte als ein Medium, in dem eine Heterogenität keine „Essenz“ findet, was erlaubt, seine Medienspezifität in Frage zu stellen. Die modernistische Absicht des Structural Films anerkennend und mit dem Willen, das filmische Medium zu erforschen, beschreibt Krauss ihre Kritik an der Greenberg-Theorie: Eine Kunstanalyse lässt sich nicht auf die einzelnen Eigenschaften eines künstlerischen Mediums reduzieren, ohne die Ansammlung all dieser Eigenschaften und die Präsenz eines Publikums in Bezug auf sie zu berücksichtigen. Der Structural Film und das experimentelle Kino waren starke Inspirationsquellen für die künstlerischen Praktiken, die zur Entwicklung der Medienkunst führten. Aus diesem Grund sind die Überlegungen von Rosalind Krauss weithin anwendbar, um die ursprünglichen Absichten der Medienkunst zu verstehen und eine Perspektive zu rehabilitieren, die diese Kunstform als geeignetes Beispiel einer Post-Media-Praxis liest.

Ähnlich wie die künstlerische Erfahrung des Structural Films und nach den Prinzipien der Mediumspezifität stützte sich das Feld der Medienkunst stark auf die Erforschung der ästhetischen Möglichkeiten von Medien. Da dieser Ansatz jedoch ein starkes modernistisches und formalistisches Erbe trägt, müssen wir uns noch mit einer anderen Frage befassen: Wie kann eine künstlerische Praxis die Eigenschaften eines Mediums widerspiegeln, ohne in Annahmen einer modernistischen Rhetorik zu verfallen? An dieser Stelle ist es notwendig, zwei grundlegende und getrennte Richtungen der künstlerischen Praxis zu unterscheiden. Die Absicht, die Medienästhetik zu erforschen, kann sowohl durch die Nutzung der technischen Möglichkeiten des Mediums als auch durch Interventionen entwickelt werden, die diese Möglichkeiten „missbrauchen“. Mit anderen Worten ist es möglich, zwischen den künstlerischen Praktiken zu unterscheiden, die dem Skript folgen, das das Medium in seinem Design vorgibt, und den Praktiken, die dieses Skript untergraben. Der erste Fall handelt von einer Erschließung oder „Ausnutzung“ eines technischen Potenzials des Mediums und macht die Kunst zu einer Art stilistischen Übung. Der zweite Fall bietet einen entgegengesetzten Weg, eine Erforschung der Medienästhetik zu entwickeln, indem er seine technischen Potenziale „erforscht“, unter ihrer Oberfläche ausgräbt und die Sprache seiner Inhalte dekonstruiert. Die Frage nach der Natur von Medien und Technologien sollte nicht die einzige Frage und auch nicht das Vorrecht der Kunst sein. Dennoch können diese Fragen nicht aus dem Bereich der Post-Media-Praktiken ausgeschlossen werden. Die zeitgenössische Kunst ist voll von Beispielen künstlerischer Absichten, die darauf abzielen, einige Aspekte unserer zeitgenössischen Kultur zu enthüllen. Unter anderem aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Anthropologie, etc. …. Ein Ausschluss der Medienkunst aus der künstlerischen Elite könnte nur als ein Vorurteil erklärt werden, das von einem blinden Widerstand gegen jede der erwähnten Reminiszenzen an die Moderne angeführt wird. Die Natur der künstlerischen Praxis lässt sich nicht durch ihr Subjekt definieren. Mit einem Medium kann man sich auseinandersetzen, indem man der Sprache von Post-Media folgt. Es ist möglich, eine künstlerische Forschung zu entwickeln, die sich auf die Ästhetik und Spezifizität der Medien konzentriert. Es ist möglich, ein künstlerisches Medium zu erschaffen, das es in seiner Agency ermöglicht, Kunstpraxen voranzutreiben und zu entfalten. Post-Media-Konzepte und die Kunst, die über Medien reflektiert, sind keine entgegengesetzten Perspektiven. Im Gegenteil, sie ergänzen sich und verschmelzen langsam, indem sie ihre Grenzen verwischen.

 

(1) Erläuterungen: Paul, Christiane. Digital Art. Thames and Hudson.

(2) Marshall McLuhan ist eine großartige Quelle, um diese Perspektive anzuerkennen: McLuhan, Marshall. Understanding Media: The Extensions of Man. MIT Press.

(3) Dieses Argument in: Greenberg, Clement. “Towards a Newer Laocoön.” In Pollock and After: The Critical Debate, edited by Francis Frascina.

(4) Die ausführlichen Theorien: Krauss, Rosalind E. A Voyage on the North Sea: Art in the Age of the Post-Medium Condition. Thames & Hudson.

 

LINZ FMR ist ein biennales Format für Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen, kuratiert und organisiert von qujOchÖ, servus.at, dem Atelierhaus Salzamt, der Abteilung Kulturwissenschaft der Kunstuniversität Linz und der STURM UND DRANG GALERIE. Die erste Ausgabe findet Ende März 2019 in Linz statt.

LINZ FMR 19
Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen
Mittwoch, 27. – Samstag, 30. März 2019, Donaulände, Linz, Österreich
Eröffnung: Mittwoch, 27. März 2019, 17:00 Uhr, LENTOS Freiraum

Kern des Formats ist eine Ausstellung im öffentlichen und offenen Raum mit Arbeiten von internationalen und lokalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit Kunst in digitalen Kontexten auseinandersetzen. Begleitend wird ein Vermittlungsprogramm mit verschiedenen Führungen und ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Konzerten und Gesprächen angeboten, um sich neuen Ansätzen, Arbeitsweisen und Entwicklungen zum Thema zu widmen.

linzfmr.at

 


English Version:

Festival LINZ FMR – Alessio Chierico about Media Art and the Medium Relativity of Post-Media Practice. The author says: Art should always unfold in the social and cultural practices irrespectively from any attempt of labelling and classification. However, we need to use labels in order to see the emergence of some occurrences.

Karl Philips – Periscope (2015)

Karl Philips – Periscope (2015)

Here the concern is about facing some of the issues that appear when the word media is associated to the term art and when the label Media Art is associated with the label Contemporary Art. The relation between what these two labels represent has been extensively debated over time, but recently something changed. Media Art is proposing novel approaches while Contemporary Art begins to realize that our world has been somehow touched by the recent technologies. In other terms, it seems that any artistic “enclosure” is remembering that our cultural, social and political experience is highly mediated by technologies. For this reason, the art that celebrates some sort of techno-fetishism might be fair, but questionable. The art that finds in the effects of media an argument to face, is desirable and certainly needed. The label Media Art attracted several criticisms concerning the ephemerality and the ambiguity of this definition.(1) This term implies a certain relation between media and art, but the way in which these two words are connected is very blurry. Conscious of moving toward an oversimplification, we can expose this aspect by posing the following questions: Is Media Art a kind of art made with media? Which media? If painting is a medium, is it also painting Media Art? Are we talking about media made with art? This would be an interesting explanation, but then how to acknowledge this as an art form per se? Maybe the best answer might come by assuming media as a word that defines means of communication. In some sense, anything can be seen as a medium.(2) However, also this solution cannot satisfy: if anything can be a medium then anything can be Media Art. The list of all the possible questions is still long and here you will not find an answer. Anyone who operates in this cultural field has his own opinion and each of them is equally reasonable. The only fact is that there are historical reasons that brought the community behind this field to adopt the label Media Art (among many other coincident definitions). In any case, it must be clear that questioning the label does not affect the value of what is produced in this area. However, the previous questions drag us toward a more important question, which exposes the pivot point of the misunderstandings which creates the discrimination between Media Art and Contemporary Art: Which is the role of media in art?

In art theory, one of the largest discussions that crossed the latest decades focused on the opposition between Modernism and Post-Modernism. Among many factors, at the centre of this opposition appear the role given to the media in the artistic production, thus their function in determining the taxonomies of art. Indeed, resisting to the avant-gardes, the long academic tradition of art accustomed us to the classical categories that differentiate art practice by the production means (historically: painting, sculpture etc …). In this context we can see that by definition Media Art is highly exposed to this argumentation. First of all, while relating the word media with the art context, we must account how this term can be understood. Indeed, on any occasion the word art relates to the word media, it is easy to incur in misleading connotations. This happens because there is an etymological ambiguity about the term medium. It can be seen as a tool that mediates some communication, but it can also define a tool of artistic production. Tracing a historical path, we can notice that in English language this word assumed the significance of “channel of communication” in the 1600s. While in 1853, the same period in which Modern Art was conventionally beginning, it has been recorded the first use of the term medium in reference to the means of artistic production. This last definition explains why any usage of the word media, in the art context, is often linked to the idea of “artistic media”, thus to Modernism and to the idea of Medium Specificity. Shortly, this last concept, formulated by the art critic Clement Greenberg, identified the dominant feature of Modernism: an exploration of the specific aesthetics of the artistic media, as a way to redefine the meaning of art itself. Accordingly, he sees that the emancipation of art occur from the moment which it started to be concerned in the specificity of its media.(3)

However, some approaches of avant-gardes (Dada for instance) and post avant-gardes, foil the Greenberg theories, revealing an incompatibility between the theories of Modernism and the practice-based art. Acknowledging these incoherences, Rosalind Krauss, among others, bases her thesis in the definition of post-medium condition as a status which art acquired after being liberated from the constraints of the conception of artistic media.(4) During the shift of this paradigm, Media Art poses its roots and became both a perpetuation of the modernistic imprint and territory of experimentation for post-media practice. Indeed, Media Art appears to be particularly connoted by the modernist paradigm of Medium Specificity. Its own definition and independence (in addition to the accusation of formalism) became reasons for exclusion from the elitarian contexts of art. However, the ubiquity and the spreading use of new technologies, the language propelled by new media become a common jargon in the public sphere. Since this has been widely recognized, the approaches that traditionally belongs to Media Art became also proper practices for Contemporary Art. According to Rosalind Krauss, the advent of the Structural Film movement during the ’60s proclaimed the end of Medium Specificity. Accounting some technical aspects, Rosalind Krauss sees the video as a medium in which heterogeneity cannot be found any “essence” which allows questioning its specificities. Recognizing the modernist intent of Structural Film, and its will of inquiring the nature of the cinematic medium, Krauss explains her critiques to the Greenberg’s theory: an analysis of art cannot be reduced to the single properties of an artistic medium, without taking into account the aggregation of all these properties, and the presence of an audience in relation with them. The Structural Film and the Experimental Cinema have been powerful sources of inspiration for the artistic practices that lead to the development of Media Art. For this reason, the concerns of Rosalind Krauss are widely applicable to the understanding of the original intentions of Media Art and to rehabilitate a perspective that reads this art form as a proper instance of a Post-Media practice. Similarly to the artistic experience offered by Structural Film and in accordance with the principles of Medium Specificity, the Media Art field strongly relied on the research of the aesthetic possibilities of media. However, since this approach carries a strong modernistic e formalistic heritage, now we need to address another issue: how an artistic practice can reflect the properties of a medium without falling in the conjectures of modernist rhetoric? At this point, we necessitate distinguishing two fundamental and separate directions of artistic practice. The intent to research the media aesthetic can be developed with both the use of the technical possibilities offered by the medium or with interventions which “misuse” these same possibilities. In other words, it is possible to discriminate between the artistic practices which follow the script given by the design of a medium and the practices which subvert this script. The first case is about an “exploitation” of the aesthetics offered by the technical potential of the medium, leading art toward a form of stylistic exercise. The second case offers an opposite way to develop an exploration of media aesthetics, made by “enquiring” its technical potentials, excavating under their surface and deconstructing the language of its contents.

Questioning the nature of media and technologies should not be the only necessity and prerogative of art. Nevertheless, an intent which follows this purpose, cannot be implicitly excluded from the realm of Post-Media practices. Contemporary Art is plenty of examples of artistic intentions which aims to reveal some aspects of our contemporary culture. From the fields of economics, politics, anthropology, etc. … An exclusion of Media Art from the artistic elite could just be explained as a prejudice conducted by blind opposition to any reminiscence of Modernism. The nature of artistic practice cannot be defined by its subject. A medium can be questioned by following Post-Media languages. It is possible to develop artistic research which focuses on the aesthetics and specificities of media. It is possible to create an artistic medium which gives it the agency to process and unfold the subject of art practice. Post-Media conceptions and the art that reflects on media are not opposite perspectives. At the contrary, they are complementary and are slowly merging by blurring their borders.

1 More detailed explanations can be found in: Paul, Christiane. Digital Art. Thames and Hudson.

2 Marshall McLuhan is a great resource to acknowledge this perspective: McLuhan, Marshall. Understanding Media: The Extensions of Man. MIT Press.

3 This argument can be found in: Greenberg, Clement. “Towards a Newer Laocoön.” In Pollock and After: The Critical Debate, edited by Francis Frascina.

4 Theories expressed in: Krauss, Rosalind E. A Voyage on the North Sea: Art in the Age of the Post-Medium Condition. Thames & Hudson.

 

LINZ FMR is a biennial format on art in digital contexts and public spaces, curated and organized by qujOchÖ, servus.at, the Atelierhaus Salzamt, the Department of Cultural Studies of the University of Art and Design Linz and the STURM UND DRANG GALERIE. The first edition will take place at the end of March 2019 in Linz, Austria.

LINZ FMR 19
Art in digital contexts and public spaces
Wednesday, March 27 – Saturday, March 30, 2019, Donaulände, Linz, Austria
Opening: Wednesday, March 27, at 5:00 p.m., LENTOS Freiraum

The heart of the format is an exhibition in public and open space with works by international and local artists who deal with art in digital contexts. An art education program with various guided tours and a supporting program with lectures, concerts and talks will accompany the exhibition, to reflect on new approaches, working methods and developments related to art in digital contexts.

Mehr: linzfmr.at

 

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